Heimat- und Geschichtsverein Alzenau e.V.

 

Überblick über die Geschichte des Alzenauer Stadtteils Albstadt

Albstadt gehört - zusammen mit Kälberau - zu den kleinen Orten unter den fünf Stadtteilen Alzenaus. Stattliche Höfe künden noch heute vom einstigen bäuerlichen Wohlstand.






Der Name Albstadt bedeutet: Albstatt = Stätte (Siedlung) an der Alb (Gebirgsweide).

Ein überraschender Bandkeramikfund im Anwesen Freigerichter Straße 62 lässt den Schluss zu, dass Albstadt wesentlich älter ist als 750 Jahre. Der Scherbenfund deutet auf eine Besiedlung Albstadts ca. 3000 v.Chr. hin.

Nach 1200 werden  Ritter von Albstadt urkundlich erwähnt. Teilweise tragen sie den Beinamen Schick oder Zickelbrie, besitzen die Feste Hofrait Albstadt, die später die Bezeichnung Rittershofrait erhält.

1234 begegnet uns in einer Urkunde ein Hermann Schick als Zeuge bei einem Streit um ein Gut zu Gondsroth.

Der 19. Oktober 1244 ist die älteste bekannte urkundliche Erwähnung Albstadts. Diese Urkunde erwähnt die Brüder Konrad, Volrad und Hermann Schick aus Albstadt als Zeugen bei einem Schiedsspruch zwischen dem Kloster Arnsberg und Konrad Woldoffe über Güter in Rosbach.

Ab 1309 gehört Albstadt zu Sunnenborn (Somborn). Es gehört zur Hohen Mark, die in zwei Teile zerfällt, in Sölzert und Wüstenbach, nur durch das Flüsschen Kahl getrennt. Albstadt gehört wie Somborn, Michelbach, Maisenhausen, Alzenau und Trages zum Sölzert. Die Hohe Mark war erbliches Eigentum der Grafen von Bernbach, die zur Zeit des Kaisers Friedrich I. Barbarossa aussterben. So wird das Freigericht kaiserliches Dominalgut.

Im Jahr 1500 bekommen das Erzbistum Mainz und die Herrschaft Hanau das Freie Gericht je zur Hälfte als Mannlehen.

1592 zählt die Bevölkerung in Albstadt ca. 100 Einwohner, die in 21 Häusern leben, 1737 sind es nur noch 43 Einwohner.

Vom 17. Jahrhundert bis 1854 wird in Albstadt nachweislich Wein angebaut.

1748 kommt es zum Streit um die Lehenfolge in Hessen-Kassel. Nachdem das Haus Hanau seit 1736 ohne Erben ist und erlischt, kommt es zur Teilung des Freigerichts. Hessen-Kassel erhält auf Grund eines Erbvertrags ein Viertel des Freigerichts (jetzige Großgemeinde Freigericht), Albstadt kommt zu Kurmainz.

1758 wird in einem Dokument eine Schule in Albstadt genannt, in der 13 Knaben und 10 Mädchen unterrichtet werden. Die Schule befindet sich im ehemaligen Hof des Freiherrn von Dalberg.
1816 kommt Albstadt durch die Umsetzung des "Pariser Vertrags" zu Bayern.
Die Kuratiekirche Philippus und Jakobus wird 1821 erbaut.

Zigarrenfabriken siedeln sich an, die 1905 schon 91 Personen, vor allem Frauen, in Fabrik- oder Heimarbeit beschäftigten. In den letzten 100 Jahren verdoppelt sich die Zahl der Einwohner.

1972 kommt Albstadt im Rahmen der Gebietsreform zu Alzenau.